Nach Angaben von ACEEE, dem amerikanischen Rat für eine energieeffiziente Wirtschaft, scheint Italien zusammen mit Deutschland das energieintensivste Land zu sein, das sich am besten für Energieeffizienz auszeichnet.
Diese Bewertung ist Teil des Programms der 4. Internationalen Energieeffizienz-Rankings: 25 Länder, die zu den energieintensivsten Ländern der Welt gehören, wurden nach 36 Parametern der Energieeffizienz-Politik bewertet.
Die vier berücksichtigten Kategorien Bau, Industrie, Transport und Fortschritt erreichtenn eine Höchstpunktzahl von 25 Punkten, was eindeutig bedeutet, dass die 25 Länder insgesamt 78% der weltweiten Energie verbrauchen und 80% des weltweiten BIP ausmachen. Die Bewertung erfolgte zum Teil nach den umgesetzten Strategien, vor allem aber nach den getroffenen Maßnahmen: Energieeinsparungszielen und Energieeffizienzstandards für technische Geräte sowie der Versuch, den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen zu senken, wurden große Bedeutung beigemessen.
Damit erreicht Italien den ersten Platz mit einer Punktzahl von 75,5 auf 100, kurz vor Deutschland; es folgen Frankreich, Großbritannien und Japan. Ganz hinten mit nur 18 beziehungsweise 16,5 Punkten liegen die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien. Im Vergleich zum vorigen Bericht aus dem Jahr 2016 gibt es einige bedeutende Steigerungen: zum Beispiel Mexiko, das von 17 auf 54 Punkte kam, Indonesien (+7,5 Punkte) und die Niederlande (+5 Punkte).
Italien zeichnet sich insbesondere durch Energieeffizienz an Wohngebäuden und Industriegebäuden aus. Der am 19. Juni 2018 in Rom vorgelegte RAEE (ENEAs Jahresbericht zur Energieeffizienz) zeigt, dass zwischen 2011 und 2017 rund 19 Millionen Tonnen weniger CO2 freigesetzt wurde.
Diese guten Ergebnisse entsprechen 52% der von der Nationalen Energiestrategie und des Nationalen Aktionsplans für Energieeffizienz für 2020 gesetzten Ziele. Die Kluft ist immer noch groß, aber der ACEEE-Bericht gibt an, dass die 25 Wirtschaftsmächte eine deutliche Verbesserung verbuchen können, um Geld zu sparen und die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren.